Sunset timelpases

Endlich bin ich dazu gekommen mich um die Zeitrafferaufnahmen, die ich kurz vor Sonnenuntergang gemacht habe, zu kümmern:

 

 

 

Eventually I found time to take care of the timelapses that I took just before sunset.

Sunset

Der offizielle Sonnenuntergang am Südpol ist der Nord-Frühlingsanfang, der 21.März. Allerdings ist die Zeit um dieses Datum herum mit nichts vergleichbar, was man in der “echten” Welt erleben kann. Ein Sonnenuntergang im extremen Zeitlupe.

Durch die Brechung des Sonnenlichts in der Atmosphäre erscheint in gemäßigten Breiten die Sonne am Horizont etwa einen Durchmesser höher, als sie eigentlich steht. Normalerweise bekommen wir davon nichts mit, da wir zum einen die exakte Zeit des Sonnenuntergangs meistens nicht kennen, zum anderen die Verzögerung nur etwa eine Minute beträgt. Hier am Pol kann diese Verzögerung mehrere Tage betragen. Phänomene wie etwa der sogenannte grüne Blitz der normalerweise nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert, kann hier mehrere Stunden anhalten. Interessanterweise ist die Stärke der Brechung hier vergleichbar mit der im Norden, da sich die Effekte des geringeren Drucks und der geringeren Temperaturen – zusammen mit der starken Schichtung der Atmosphäre über der Antarktis – fast exakt aufheben. Am Samstag stand die Sonne also noch deutlich über dem Horizont, als wir unser Sunset-Dinner genossen.

Die exakte Zeit des Sonnenuntergangs ist somit auch unmöglich vorherzusagen. Es kann sogar passieren, dass an einem warmen Tag, wenn die Sonne an einem überhöhten Teil des Horizonts steht, die Sonne untergeht und 12 Stunden später, wenn es kälter ist, wieder an einem flachen Teil des Horizonts hervor kommt. So ist das letzte Photo, aufgenommen eine Woche nach dem offiziellen Sonnenuntergang, entstanden, nachdem die Sonne eigentlich schon zwei Tage lang verschwunden war.

The official sunset at the South Pole is the northern beginning of spring, March 21st. However, the time around this date here can’t be compared with anything that can be experienced in the “real” world. A sunset in extreme slow motion.

In normal latitudes due to the refraction of sunlight in the atmosphere the sun appears about one diameter higher above the horizon, when it is close to it. Usually we won’t notice this, since on the one hand we usually don’t know the exact time of the sunset and on the other hand the delay is usually only about a minute long. Here at the Pole this delay can be several days. Phenomena like the so called green flash that usually only lasts a split second, can last several hours here. Interestingly, the strength of the refraction over Antarctica is similar to that in the north, since the effects of less pressure and lower temperatures – together with the strong layering of the atmosphere – cancel each other out almost exactly. Hence on Saturday the sun was still well above the horizon, when we enjoyed our sunset dinner.

The exact time of the sunset therefore is impossible to predict. It can even happen, that on a warm day, if the sun is on an elevated part of the horizon, it can sink and 12 hours later, if it got colder and if it is now on a lower part of the horizon, can reappear. In this way the last photo, taken one week after the official sunset, was shot after the sun already had disappeared for two days.