Trotz recht schlechten Wetters in den letzten zwei Wochen, gab es doch ein paar Tage an denen wir den Sonnenaufgang beobachten konnten, wie hier von der Station aus hinter MAPO.
Insbesondere die Tage vor dem offiziellen Sonnenaufgang boten ein beeindruckendes Schauspiel aus Licht das in der Atmosphäre gebrochen wird und so über unseren Horizont schimmerte, inklusive grüner Blitze. Und nein, das sind alles keine kompressions Artefakte, das sieht wirklich so aus.
Despite the bad weather during the past couple weeks, there were still a few days during which we were able to observe the sunrise. This shot shows the sunlight as seen from the station behind MAPO.
Especially the days before the official sunrise provided an impressive display of light that was refracted in the atmosphere and therefore gleamed over our horizon, including green flashes. And no, those are all no compression artefacts, it really looked like this.
Nun da sich mit zunehmender Helligkeit die Aurora-Zeit almählich dem Ende zuneigt, hier ein paar ausgewählte Zeitrafferaufnahmen, die über den Winter entstanden sind.
Now that with increasing brightness the aurora season is coming to an end, here some selected timelapses that were made during the winter.
Um den 22. Juni trafen in kurzer Folge drei sehr starke CMEs (Coronal Mass Ejections) das Magnetfeld der Erde und erzeugten in weiten Teilen der nördlichen und südlichen Breiten Auroras. Nachdem wir am ersten Tag leer ausgingen – häufig verschiebt sich bei starken Stürmen der Ring um den magnetischen Pol in dem die Auroras auftreten, so dass der Südpol zu weit im Inneren liegt und der Himmel dunkel bleibt – kamen wir dann am 24. in den Genuss der beeindruckendsten Auroras des bisherigen Winters.
Neben dem üblichen Grün und schwachem Rot, waren diesmal auch Auroras aus sattem Rot und Lila zu sehen. Das Rot repräsentiert den innersten Elektronenübergang des Stickstoffmoleküls, der bei hohen Dichten durch Stoßprozesse abklingt und daher nur in größeren Höhen (wo die Dichte geringer ist) und sehr schwach beobachtbar ist. Bei starken Stürmen und Auroras die nahe am Horizont erscheinen, kann sich das Rot aber anscheinend durchsetzen. Der Ursprung des Lilas ist nicht völlig geklärt, entsteht aber vermutlich durch Übergänge in Wasserstoff oder Sauerstoffmolekülen und tritt nur bei sehr hohen Intensitäten des Sonnenwindes auf.
Around June 22nd earth’s magnetic field was hit by three subsequent CMEs (Coronal Mass Ejections) which created auroras in many regions of the far northern and southern latitudes. After we got nothing during the first day – often strong geomagnetic storms are moving the oval around the magnetic pole in which auroras are visible, so that the South Pole lies to far in the centre and the sky stays dark – on the 24th we finally could enjoy the most impressive aurora display of this winter so far.
In addition to the usual greens and weak reds, this time we saw auroras of saturated red and purple. The red represents the innermost electron transition in the nitrogen molecule, which, in denser gasses, usually deexcites by inelastic scattering and therefore only appears in greater heights (where the density is lower) and rather weak. During strong storms and in auroras that appear close to the horizon the red can apparently dominate. The origin of the purple emission is not completely clear, but most likely is a transition in hydrogen or oxygen molecules and can only be observed during high intensity solar winds.
Im Mai gab es mindestens ein sehr helles Auroa Ereignis und dazu viele klare “Nächte” für Himmelsbilder. Die Station erstrahlt derweil in rotem Licht. Dies ist nötig um die extrem sensiblen Sensoren der Kameras auf dem Dach der Station nicht zu zerstören, die zur wissenschaftlichen Beobachtung der Auroras dienen.
In May there was at least one very bright display of Auroras and many clear “nights” for sky pictures. Meanwhile, the station is gleaming in red light. This is necessary to prevent the extreme sensible sensors of the cameras on top of the station from damage. Those cameras are used for research on Auroras.
Bereits im August hat uns unser Chef in Madison gesagt, dass die Menschen hier am Südpol schnell kreativ werden. Hauptsächlich wird nach Wegen gesucht mit der Kälte zurecht zu kommen. Neben dem leiblichen Wohl gilt die Sorge häufig der Technik: Bei -60°C hält der Akku einer Kamera nur etwa 15 Minuten und wenig später friert der Verschluss einfach ein. Will man also Langzeit-Belichtungen oder Zeitraffer-Aufnahmen machen, muss man ein bisschen was dafür tun.
Zum einen gibt es für meine spiegellose Kamera keine externe Stromversorgung. Also habe ich mir eine Gebaut. Da der Signal-Kontakt der Akkus von der Kamera anscheinend nicht genutzt wird hat ein Netzteil mit variabler Spannung, ein Stück Holz in der Form des eigentlichen Akkus und ein paar Kontakte ausgereicht. Solange die Mechanik der Kamera nicht einfriert, lässt sich somit etwa auf dem Dach des ICL beliebig lange auskommen.
Wenn es in Richtung -80°C geht und man auch abseits von Stromquellen photographieren möchte, bleibt einem nichts anderes übrig als seine Kamera warm einzupacken. Angelehnt an bereits existierende Modelle habe ich aus Holz und Isoliermaterial eine Box gebaut die meine Kameras und zwei 1-Liter Flaschen mit heißem Wasser beherbergen kann. Zudem lässt sich das ganze auf meinem Stativ montieren. Nach den ersten Erfahrungen wird die Konstruktion sicher noch verbessert werden, aber fürs erste funktioniert es ganz gut.
Already in early August our boss in Madison told us that people here at the Pole quickly get creative. Mainly people look for ways to manage the cold. In addition to the physical well-being concerns point to technology: At -60°C a camera battery lasts only 15 minutes and shortly after the shutter will simply freeze. If one wants to do long time exposures or time-lapse photography, one has to do something for it.
One problem was, that there is no external power supply for my mirror-less camera. So I built one. Since the signal contact of the battery apparently is not used by the camera a power supply with variable voltage, a piece of wood in the form of the actual battery and a few contacts were sufficient. In this way, as long as the mechanical parts of the camera do not freeze, the camera can, i.e. on the rooftop of ICL, last arbitrary long.
If it goes towards -80°C and one wants to take photos also far away from power sources, there is no way around wrapping up ones camera warmly. Following already existing models from previous winters I built a box out of wood an insulating material that can contain my cameras and two 1-liter bottles, filled with hot water. Furthermore the whole construction can be mounted on my tripod. After the first experience the design will surely be improved, but for now it works quite well.